Allgemein:
Mineralwolle wird in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Ob zur Schrägdach- oder Fassadendämmung, ob im Holzrahmenbau und trockenen Innenausbau oder zur Dämmung von Decken und Böden. Dabei erfüllt es höchste Anforderungen an den Wärmeschutz.
Was Sie wissen / beachten sollten:
Die aktuellen Anforderungen an den Wärmeschutz werden in der Energiesparverordnung (EnEV) geregelt. Diese müssen beim Neubau eines Gebäudes oder bei einer Modernisierung beachtet werden.
In der Tabelle sehen Sie, mit welchen Dämmstoffstärken ein besserer UV-Wert im Steildach erreicht werden kann und die Anforderungen der Energiesparverordnung eingehalten werden.
Bauteil: Steildach
Modernisierung mit Zwischensparrendämmung |
Dämmstoffdicke in mm | U-Wert * (W/m²K) |
140 | 0,31 |
160 | 0,28 |
180 | 0,25 |
200 | 0,23 |
220 | 0,21 |
240 | 0,19 |
Mindestanforderung nach EnEV: U-Wert von 0,30 (Stand 10/2007)
Beispielrechnung für Steildachsanierung Altbau Baujahr 1977 mit 120m Dachfläche
- Alt: BJ 1977 max. 3 cm Dämmstoff → U-Wert=1,0 W/(m²K)
- Neu: Dämmung 160 mm (WLG 040) → U-Wert =0,28 W/(m²K)
- Einsparung: ca. 900 L Heizöl pro Jahr
- Kosteneinsparung: ca. 550,00 Euro pro Jahr (bei 0,60€/L Heizöl)
* Der U-Wert: Maßstab für die Wärmedämmung
Der U-Wert (früher k-Wert) ist ein Wert zur Berechnung der Wärmeverluste eines Bauteils. Je kleiner der U-Wert, umso besser die Wärmedämmung und desto geringer die Heizkosten. Je kleiner der U-Wert, desto größer der Spar-Wert.
** Die WLG (Wärmeleitfähigkeitsgruppe):
Die WLG gibt die Wärmedämmfähigkeit eines Materials an. Je kleiner der WLG-Wert ist, umso besser die Wärmedämmung bei gleicher Dämmstoffdicke.
Tipp: Wählt man einen Dämmstoff mit der besseren WLG 035 spart man ca. 10% mehr Energie bei gleicher Dämmstoffdicke.
So wird's richtig gut!
01:Voraussetzung prüfen: Warmdach: mit diffusionsoffener Unterspannfolie versehen, deshalbkeine Hinterlüftung notwendig. Kaltdach: mit diffusionsoffener Unterspannfolie versehen, deshalb muss eine Hinterlüftung von 2 cm durchgängig gewährleistet sein.
02:Durch Messen der Sparrenabstände und -tiefe, den Dämmmaterial-Bedarf errechnen.<
03:Wenn die Sparrentiefe für die EnEV benötigte Dämmdicke nicht erfüllt ist, können Sie diese mit vorgesetzten Holzlatten vergrößern.
04:Bei unterschiedlichen Sparrenabständen eignet sich hervorragend quer eingebauter Klemmfilz.
05:Den Klemmfilz in die Breite unter Zugabe von 1 cm auf den Sparrenabstand zuschneiden und fugendicht zwischen die Sparren klemmen.
06:Für die 1-Mann-Montage eignen sich auch Dämmkeile. Eine Breitereicht aus zum Dämmen verschiedener Sparrenabstände. Durch das verschieben der Keile gegeneinander wird die erforderliche Breite eingestellt. Überstehende Ecken sind dann einfach abzuschneiden. Keile paarweise einsetzen und fugendicht zusammenführen.
07:Die Dampfbremsfolie von oben nach unten über die Dämmung ziehen und mit leichtem Durchhang pro Sparrenfeld jede 10 cm an den Sparren tackern. Im Übergangsbereich (Decke, Wand etc.) ca. 30 cm Überstand lassen.
08:Die einzelnen Folienbahnen ca. 10 cm überlappen lassen. Anschließend den Überlappungsbereich mit Spezialklebeband abdichten.
09:Alle Decken- und Wandanschlüsse oder z. B. Anschlüsse zum Kamin mit komprimierten, selbstklebenden Dichtband luftundurchlässig abkleben.
10:Auf das feste Bauteil das Dichtband aufkleben, die überlappende Folie mit der Dachlatte (Anpresslatte) darüber ziehen und alles miteinander verschrauben. Überstehende Folie abschneiden.
11:In der Regel werden Holzlatten für die Unterkonstruktion der Verkleidung verwendet. Alternativ dazu können Sie aber auch Metallprofile verwenden.
12:Bei einer Plattengröße von 60 x 200 cm die erste Latte 1,5 m über den Boden, quer zu den Sparren befestigen. Nachfolgende Platten nach oben und unten im Abstand von ca. 50 cm befestigen, somit die Stöße auf Lattung liegen. Vorsicht, die Dampfbremsfolie zwischen den Sparren nicht beschädigen! Als Boden- / und Deckenabschluss dienen die Holzlatten am oberen und unteren Wand-Ende.
13:Die Gipskartonplatten werden mit einem Gipskartonmesser auf der Vorderseite eingeritzt und über eine Kante gebrochen. Den rückseitigen Karton mit dem Messer trennen. Kanten mit einem Surform-Hobel glätten und wenn nötig abschrägen.
14:Die Platten werden im Abstand von je 20 bis 25 cm pro Profilreihe von unten nach oben mit Schnellbau-Schrauben befestigt. Vor Beschädigung schützt ein Schraubtiefenbegrenzer.
15:Wenn Sie die Fugen ohne Bewehrungsstreifen verspachteln, verwenden Sie dazu nur spezielle Spachtelmasse.
16:Am Ende werden die Platten grundiert und nach Geschmack gestrichen oder tapeziert.
Meine Einkaufsliste…
- Dämmkeile
- Holzplatten / Dachlatten zur Vergrößerung der Sparrentiefe
- Dampfbremsfolie
- Tackerklammern
- Spezialklebeband
- Dichtband
- Holzlatten / Dachlatten für die Unterkonstruktion
- ODER Metallprofile
- Gipskartonplatten (12,5 mm)
- Schnellbauschrauben
- Fugenspachtel
- Grundierung
- Dämmstoffmesser
- Cutter
- Bohrmaschine / Akkuschrauber mit Schraubtiefenbegrenzer
- Schraubendreher
- Elektrotacker
- Hammer
- Zollstock
- Wasserwaage
- Spachtel
- Schneideunterlage / - Brett
- Handsäge / Stichsäge
- Surform-Hobel